Eingewöhnung

– Ich bin nicht allein! –

Im Leben eines jeden Menschen, finden stets neue Lebensabschnitte und Übergänge statt.
Der Umgang mit solchen Situationen hängt immer davon ab, welche Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke man auf der Reise durch das Leben gewonnen hat.

Da wir in der Regel für die Kinder die erste „neue Lebenswelt“ darstellen, ist es von besonderer Bedeutung, die Eingewöhnung für das Kind achtsam, annehmbar und angstfrei zu gestalten.
Wir verstehen uns als sensible Begleiter, die dem Kind eine vertrauensvolle Atmosphäre und verlässliche Beziehungserlebnisse anbieten, so dass es Zutrauen finden, sich sicher fühlen und ankommen kann.

Die Eingewöhnung in unseren Kindertagespflegestellen orientiert sich an dem „Berliner Modell“, das verschiedene Phasen beinhaltet.

  Die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

 Eine kurze Übersicht zum Ablauf:

3 Tage Grundphase: 

Eine Hauptbezugsperson, in der Regel sind dies Vater oder Mutter des Kindes, kommt mit dem Kind zusammen in die Kindertagespflegestelle, bleibt ca. eine Stunde zusammen mit dem Kind im Gruppenraum und nimmt es danach wieder mit nach Hause.

Rolle der Bezugsperson in dieser Phase:

  • eher passiv
  • das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihm zu entfernen
  • immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht
  • „sicherer Hafen“ sein     

Rolle der Bezugserzieherin in dieser Phase:

  • vorsichtige Kontaktaufnahme, ohne zu drängen (am besten über Spielangebote oder einer Beteiligung am Spiel des Kindes)               

4. Tag Trennungsversuch:

Einige Minuten nach der Ankunft im Gruppenraum verabschiedet sich die Bezugsperson vom Kind, verlässt den Raum für ca. 30- 60 Minuten und bleibt in der Nähe.

Die Reaktionen des Kindes sind der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch dieses Trennungsversuches!

Falls es zum Abbruch dieses Trennungsversuches kommen sollte, knüpft man erneut an die Grundphase an.

Stabilisierungsphase:

Die Trennungszeit wird nun Schritt für Schritt behutsam ausgedehnt. Die Bezugsperson verweilt in dieser Zeit in der Tagespflegestelle oder ist in erreichbarer Nähe.

Schlussphase

Die Bezugsperson verweilt nicht mehr vor Ort, ist allerdings jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht, um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert.

Durch diese Art der Eingewöhnung wird den Kindern ein sanfter Übergang von Zuhause in die Kindertagespflege ermöglicht, bei der auch Sie als Bezugsperson einen Einblick in unser alltägliches Geschehen erhalten und sehen und spüren können, wie wir mit den Kindern/Ihrem Kind umgehen.